Urchristliche Religionsgemeinschaft (Universelles Leben) aus dem Linzer Rathaus geworfen!
(Oberösterreichische Rundschau - 3.6.2001)


Oberösterreichische Rundschau profiliert sich als Klein-Inquisitor: Laut eigenen Angaben haben die "Saubermänner" dieser Zeitung die Stadt Linz vor einem gesellschaftlichen Bauchfleck bewahrt. Konnten sie doch erreichen, dass die "Sekte" Universelles Leben, eine urchristliche Vereinigung ihre für den 6. Juni geplante Veranstaltung im neuen Rathaus nicht abhalten durfte. Die RedakteurInnen dürften im Kurzschluß mit der Bundessektenstelle zu der Ansicht gelangt sein, dass städtische Räumlichkeiten nur etablierten Religionsgemeinschaften zur Verfügung stehen dürfen.

Der Aussage von Dr. German Müller von der Bundessektenstelle (so etwas gibt es in Österreich wirklich), dass die Stadt Linz auf Seriosität und Akzeptanz zu achten hätte, muss hinzugefügt werden, dass öffentliche Institutionen vorrangig den Menschenrechten und der damit verbundenen Religionsfreiheit verpflichtet wären. Es kann nicht Aufgabe einer Stadt oder einer Zeitung sein ein Werturteil über eine Religionsgemeinschaft zu fällen. Es ist schon erstaunlich, dass es im Staat Österreich überhaupt eine Bundessektenstelle gibt, welche mit Steuergeldern finanziert wird, um Religionsgemeinschaften zu bespitzeln und zu diffamieren. Im Zuge einer ordentlichen Sparpolitik müsste diese Institution als erstes geschlossen werden.

PS: Zur Schlagzeile "Sekte aus Rathaus geworfen!" fällt uns noch ein: Werfen Sie nächsten Sonntag die Rundschau aus Ihren Briefkasten!

 

G. A. Rusznak (FOREF Redaktionsteam)

 

Anmerkung der Redaktion:

In einem Telefongespräch am 13.6.2001 beruft sich die verantwortliche Redakteurin der OÖ- Rundschau auf die Kompetenz der Experten der Bundessektenstelle und auf die Informationen der Sektenbroschüre. Damit rechtfertigt sie ihren fragwürdigen Eingriff in die Grundrechte einer religiösen Gemeinschaft. Das ist nichts Neues und bestätigt nur unsere Kritik an der Bundessektenstelle (auch "Bundesstelle zur Bespitzelung religiöser Minderheiten" genannt) und der Sektenbroschüre. Hier haben wir ein ganz normales Fallbeispiel, wie staatliche Verfolgung religiöser Minderheiten unter Mithilfe der Medien in der Praxis funktioniert.


Die Sektenbroschüre - "Schwarze Liste" oder ein moderner "Judenstern" ?

Sekten -   "Wissen schützt" - Eine kritische Analyse


FOREF Appell für religiöse Toleranz & Menschenrechte


Bundesstelle für Sektenfragen (kritische Anmerkungen)


Der Staat und religiöse Minderheiten (Dr. Schulte-Kult&co-Tirol)


ARTIKEL in der OÖ-Sonntagsrundschau:

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Sektenbroschüre:

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