plakat.gif (21969 Byte) Wanderausstellung für Schulen und öffentliche Einrichtungen

Sekten - Satanismus - Okkultismus

Antidemokratische & totalitäre Strömungen in der neuen Spiritualität


Eine kritische Analyse

Eine skandalöse Wanderausstellung macht die Runde in den Schulen und öffentlichen Einrichtungen Österreichs. Die Ausstellung besteht aus 28 Bildtafeln (70 x 100) und wurde von den Steirern Roman Schweidlenka und Eduard Gugenberger konzipiert.

Der deklarierte Zweck des Projektes ist "Prävention" d.h. - es soll dem Betrachter ein möglichst negatives Bild von religiösen Gruppen vermitteln und ihn somit demotivieren, sich künftig offen mit Spiritualität auseinanderzusetzen.

Der Schwerpunkt dieser Kreation liegt auf abschreckenden Images (Hitler, baumelnde Leichen, etc.) und reißerische Slogans, nicht auf Information. Eltern, die bekennende Mitglieder religiöser Minderheiten sind, befürchten jetzt, dass ihre Kinder noch mehr Diskriminierung in den Schulen ausgesetzt werden.

Die Ausstellung (Nr.I) wird vom 1.2. bis zum 6.3.2000 in diversen Schulen Klagenfurts zu sehen sein. 
Tirol: Ausstellung (Nr.II)
: Veranstalter: kult&co tirol (Tel: 0512/5082996)
TERMINE:
9.3. - 19.3.2000 Innsbruck / Haus der Begegnung (Beginn 9.3. am Abend)
Tel.: 0512 / 58.78.69  (-11 Fax) 21.3. - 28.3.2000 Lienz / Bildungshaus Osttirol (Beginn 21.3. am Abend), Muchargasse 6, 9900 Lienz, Tel. 04852/65133-0, Fax 04852/65133-19, E-Mail: bidi.bho.lz@asn.netway.at 30.3. - 7.4.2000 St. Johann i.T. / Bundesgymnasium(Tel.: 05352 62654-0, Fax: 05352 62654-33) 11.4. - 17.4.2000 Landeck / Neuer Widum, 26.4. - 4.5.2000 Reutte / Foyer der Sporthalle
ZEIT:
Montag bis Freitag 9-18 Uhr
Samstag 9-13 Uhr
Sonn- und Feiertags geschlossen (lokale Abweichungen werden rechtzeitig angekündigt)

Nach Gesprächen mit Mitgliedern verschiedener Religionsgemeinschaften hat FOREF folgende kritische Analyse für Sie verfasst:


1.  Wenig Info - Viel Demagogie

"Diese Ausstellung will niemanden diskriminieren, sondern vielmehr zum Nachdenken anregen."

Mit diesem Satz endet die einleitende Bildtafel. In den nächsten 27 Tafeln machen die Autoren aber genau das Gegenteil! Es wird diskriminiert, ghettoisiert und schubladisiert. Dazu benützen sie sämtliche Tricks, die ihre Psychokiste hergibt. Zum Nachdenken regt diese Ausstellung eigentlich recht wenig an. Der Betrachter wird entmündigt, indem ihm alles, was er über diese Themen zu denken hat, säuberlich vorgekaut wird. Der Zweck des Projektes ist schon im Titel deklariert: Ein präventiver Rundumschlag gegen sämtliche Erscheinungsformen der Neuen Religiosität!

Ob dieses Projekt ein kritisches Bewusstsein oder sogar Hoffnung für die Zukunft vermittelt (wie die Autoren es vorgeben), ist sehr zweifelhaft. Sicher ist aber, dass damit Angstmache einer besonderen Art betrieben wird. Klar ist auch, dass Projekte wie dieses noch mehr Öl ins Feuer der allgemeinen Unsicherheit und Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit) in unserem Lande gießen werden. Österreichs Sektenphobie hat inzwischen internationalen Ruf erlangt. Die Kritik verschiedener Menschenrechtsorganisationen sowie der IHF(International Helsinki Federation) der OSZE  und des US-State Departments zeugen dafür.

Schweidlenka, Gugenberger und alle jene, die unkritisch genug sind um diese Wanderausstellung publik zu machen, leisten damit Österreich einen Bärendienst !

2.  Verallgemeinerungen
Mittels Pauschalierung werden hier wegen ein paar schwarzen Schafen
(die es zweifellos gibt) gleich alle religiösen Minderheiten in den Sektentopf geworfen und dann wird noch kräftig umgerührt (man sagt ja auch nicht, dass wegen einigen Pfarrern, die sich an Kindern vergangen haben, gleich der ganze Klerus ein Klub von Kinderschändern ist). Tatsache ist, dass hier von den Initiatoren der Ausstellung Diskriminierung gegen tausende unbescholtene Familien und die Verunglimpfung von Schülern, deren Eltern einer nicht konventionellen Religionsgemeinschaft angehören, betrieben wird. Noch dazu wird dieses Projekt mit öffentlichen Geldern finanziert; d.h., Eltern aus religösen Minderheiten sind dadurch indirekt gezwungen durch ihre Steuerabgaben indirekt für die staatlich sanktionierte Diffamie gegen ihre eigenen Kinder zu zahlen.

3.  Religion & Satanismus vermischt
Schon der Titel der Ausstellung (Sekten - Satanismus - Okkultismus) ist ein geistiger Spagat, ein Paradox sondergleichen.
  "Sekten" ist ein inquisitorischer Kampfbegriff, aber eigentlich sind hier "staatlich nicht anerkannte Religionsgemeinschaften" oder "religiöse Minderheiten" gemeint. Religion und Satanismus werden hier in dieselbe Schublade gesteckt, um vor ihnen dann in Form einer Wanderausstellung die österreichischen Jugendlichen zu "schützen". Alleine die Wahl des Titels zeugt von gravierender Ignoranz der Autoren. Warum? Religionswissenschaftlich betrachtet stehen in ihrem Wertegefüge christliche Sekten diametral zum Satanismus. Die SATANISTEN haben der Religion den totalen Krieg angesagt und sich die Zerstörung von positiven Werten und die Verwirklichung einer egozentrischen Gesellschaft zur Lebensaufgabe gemacht. Für sie wird die Stimme des Gewissens den niedrigsten Trieben geopfert. RELIGION hingegen versucht genau das zu verhindern und das Entgegengesetzte - das Gute - zu verwirklichen.

4.  Die Nazikiste & die Faschismuskeule
Auf mehreren Bildtafeln findet der Betrachter den verzweifelten Versuch die neue Religiosität zu ideologisieren und in die "rechte Ecke" abzudrängen.
Hier machen Schweidlenka und Gugenberger eindeutig den Bock zum Gärtner. Waren es nicht gerade die Nazis, die gegen Juden, Zeugen Jehovahs, Okkultisten, Homosexuelle, etc., einen Psychokrieg führten, um dann durch die dadurch entstandene Volkshysterie die "Endlösung" für diese Gruppen zu rechtfertigen?

Möglicherweise gibt es hierzulande einige pubertäre Satanistengrüppchen, die sich in der Neonazi Szene ansiedeln. Glaubensgemeinschaften dagegen streben im Allgemeinen eine multikulturelle und tolerante Gesellschaft an. Es ist jedoch Demagogie der perfidesten Art, die Mitglieder religiöser Minderheiten oder die verschiedenen Varianten der Neuen Spiritualität pauschal in die Nazikiste zu stecken und die Faschismuskeule gegen sie zu schwingen. Genau das scheint allerdings en vogue unter den Neo-Inquisitoren zu sein, obwohl diese ideologische Plazierung jeder rationalen Grundlage entbehrt.

5.  Verzicht auf Namensnennung
"Aus rechtlichen Gründen wäre es hier sinnvoll, auf konkrete Namensnennung zu verzichten,
sondern vielmehr die Wirkungsmechanismen und Strukturen anschaulich darzustellen (Schweidlenka im Werbeschreiben für sein Projekt)."

Offensichtlich sind sich die Autoren darüber voll bewusst, auf welch rechtlich gefährlichem Terrain sie sich hier bewegen. In typisch neo-inquisitorischem Stil scheuen sie nicht vor pauschaler Verleumdung und Verunglimpfung von unzähligen unbescholtenen Familien zurück, solange sie damit ungeschoren davon kommen. Weder Menschenrechte (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Art. 18) noch Gewissen scheinen für die beiden Herren und ihren Sponsoren eine Rolle zu spielen.

6.  Motive der neuen Inquisitoren
Man kann über die raison d'etre von Schweidlenkas und Gugenbergers fragwürdigen Projekten und ihrer Zweckgemeinschaft rätseln.

Möglicherweise steckt da eine weitsichtige Strategie im Sinne der französischen Anti-Kult Lobby dahinter: Der Kampf gegen die Religion an sich (Leitmotiv: Zuerst gegen die Kleinen und Wehrlosen! Die Großkirchen werden dabei eifrig mithelfen - bis sie dann selbst an der Reihe sind).

Auch das Sündenbock-Syndrom zeigt immer wieder seine unschöne Seite. Ist es nicht seltsam, dass in einer Zeit wo alle Finger auf "Nazi-Österreich" zeigen, eine Ausstellung die Runden macht, die pauschal vor den "antidemokratischen und faschistoiden Sekten" warnt? Man braucht schnell Schuldige die man für dieses denkbar schlechte Image unserer Alpenrepublik verantwortlich machen kann! Ein typisches Beispiel für das Phönomen dieses Syndroms ist auch, was sich jetzt im deutschen Bundestag mitten in der CDU/CSU Spendenaffäre abspielte: Prompt wurde von Politikern jener skandalumwitterten Partei eine neue "Sektendiskussion" heraufbeschwört und ein radikaleres Vorgehen gegen Glaubensgemeinschaften verlangt.

In der Zielvorgabe des "ESO Informationsdienstes" deklarieren die Steirer Schweidlenka & Gugenberger ihre inquisitorische Intention. Der "Informationsdienst" soll OFFENSIV und PRÄVENTIV tätig sein ! Außerdem bietet ESO eine "spezielle Schulungs- und Bildungsarbeit für Multiplikatoren" an. Im Klartext heißt das "Trainingsseminare für angehende Neo-Inquisitoren."

Prof. DDr. Hubertus MYNAREK hat neulich in seinem Werk "Die neue Inquisition" auf überzeugende Weise porträtiert, dass die alte Inquisition der Kirchen keineswegs tot ist, sondern weiterhin unter vielerlei Masken und Metamorphosen kritische Zeitgenossen und neue spirituelle Gemeinschaften hasserfüllt verfolgt und zu vernichten sucht. Er entlarvt die Motive und Gesinnungen kirchlicher und staatlicher Sektenbeauftragter und analysiert das fatale Gottes- und Menschenbild, von dem sie sich in ihren inquisitorischen Bestrebungen leiten lassen. Ist diese Wanderausstellung der Beweis für die Richtigkeit von Prof. Mynareks Analyse?

7.  Zielgruppe LehrerInnen & Jugendliche
Nach den Worten Schweidlenkas gehören vorerst die Jugendlichen, LehrerInnen und JugendarbeiterInnen zur Zielgruppe ihrer "Informationskampagne". " Allerdings darf diese Arbeit nicht auf Jugendliche beschränkt bleiben, da diese untrennbar Teil der Gesamtgesellschaft sind", heißt es in einer ESO-Info. Mit anderen Worten hat sich das Duo ein "sektiererisch" anmaßendes Ziel gesetzt, die Gesellschaft als Ganzes umzukrempeln.

8.  Wer steckt dahinter ?
Auf der ESO Website bedankt sich Schweidlenka für die tatkräftige Unterstützung des Landesjugendreferates der Steiermärkischen Landesregierung und im speziellen von Landesrat Günter Dörflinger, des Familienministers Bartenstein, der ARGE Jugend gegen Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichgeit (denen anscheinend ist entgangen, dass Xenophobie und Sektenphobie quasi identisch sind) und des LOGO - des steirischen jugendINFORMATIONSservice.

Aus den obigen Gründen appellieren wir an Ihre Vernunft und an Ihr Gewissen, die Bildtafeln von unseren Schulen und der Öffentlichkeit fernzuhalten !!!


E-Mail Adressen & Tel/Fax:

Dr. Bartenstein: martin.bartenstein@bmu.gv.at

BMUK (Unterrichtsministerium):
mailmaster@bmuk.gv.at
gehrer@oevp.or.at
gehrer@bmuk.gv.at
Telefon: 01/53 120-0
Fax: 01/53 120-4499

Dr. Schweidlenka: eso.info.stmk@checkit.at
Tel.: 0663-9233244
Fax: 0316-877-4900

LR Dörflinger: guenter.doerflinger@stmk.gv.at
Tel.: 0316/877-2228
Fax: 0316/877-3402
Büro: Tel.: 0316/877-5436

KÄRNTEN: Dr. Jörg Haider lhjoerg.haider@ktn.gv.at

TIROL:
LH: W.WEINGARTNER@tirol.gv.at
LR Elisabeth Zanon:sekr.lr.zanon@tirol.gv.at
Tel: (0)512/508-2082 
Fax: (0)512/508-2085
Bürgermeister: Dr.van Staa: h.vanstaa@magibk.at
Mag. Mischitz: weltanschauung@dioezese-innsbruck.at
Mag. Preishuber: jugendanwalt@tirol.com
Dr. Lothar Müller: l.mueller@netway.at
0512 5360-671
+ 0512 5360-342
Fax: 0512 5360-6913
Dr. Schulte: kult.co@tirol.gv.at
LIENZ:Helga Machne buergermeisterin@stadt-lienz.at
Tel. 04852/600-202


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"Verallgemeinerungen sind Lügen!"
(Gerhard Hauptmann)

oder

"Gottes Liebe kennt weder Ausgrenzung noch Nationalismus !"
(Bischof Maximilian AICHERN, 24.12.99)


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