Französische Kommission:
Bejaht drakonisches Anti-Kult Gesetz - Parlamentarische Abstimmung schon am 22. Juni! - Papst Johannes Paul II fordert Religionsfreiheit in Frankreich!


Am 14. Juni 2000 hat die Rechtskommission des französischen Nationalrates ein kontroverses Gesetz mit dem Titel "Prävention und Repression von sektenhaften Gruppen" beantragt. Über diesen Gesetzesvorschlag wird schon am 22. Juni im Parlament abgestimmt, obwohl nur 3 Wochen seit Beginn dieser fragwürdigen Initiative verstrichen sind (nach französischem Standard eine extrem kurze Zeitperiode). Eine Kurzfassung des Gesetzestextes in englisch finden sie auf FOREF und den vollen Text in französisch finden Sie auf der CESNUR Website.

Es ist bezeichnend, dass Papst Johannes Paul II. im Rahmen der hitzigen Debatte bezüglich dieses Gesetzes den Antritt des neuen französischen Botschafters zum Vatikan, Herr Alain Dejammet (10 Juni, 2000), dazu benützte, um an die französische   Regierung und die Medien zu appellieren. Der Papst hat einen ganzen Teil seiner Rede der Religionsfreiheit gewidmet.  Ungewöhnlich ist, dass dieses Thema gerade beim Empfang des Botschafters einer demokratischen Nation aus Westeuropa forciert wurde.

Der Papst ermahnte den Botschafter, dass "religiöse Freiheit in ihrer vollen Bedeutung ein zentrales Menschenrecht ist. Das heißt, diese Freiheit beschränkt sich nicht nur auf die Privatsphäre des Einzelnen". "Religiösen Glauben zu diskriminieren oder die eine oder andere Form religiöser Praktik zu diskreditieren", sagte der Papst, "ist eine Form der Ausgrenzung, die konträr zum Respekt von fundamentalen menschlichen Werten ist. Dadurch wird eine Gesellschaft, in der ein gewisser Pluralismus des Denkens und Tuns, sowie eine freundschaftliche und brüderliche Haltung existieren soll, destabilisiert.

Außerdem wird dadurch ein Klima der Spaltung, Intoleranz, Opposition und des Misstrauens geschaffen, wodurch der soziale Friede gestört ist".

Der Papst hat auch die Medien aufgerufen "wachsam" zu  sein und die verschiedenen religiösen Konfessionen fair und objektiv zu behandeln.

Der volle Text des relevanten Abschnittes in französisch.


Anmerkung der Redaktion:

In Frankreich (sowie auch in Österreich) würden gewisse Politiker und Medien bemerken, dass "Kulte" oder "Sekten" ja ohnehin keine "Konfessionen" oder "Glaubensgemeinschaften" sind - ein Wortspiel, welches auch hierzulande häufig gespielt wird, um die Diskriminierung religiöser Minderheiten dadurch zu rechtfertigen.


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