LESERFORUM zur ORF Sendung:

„Willkommen Österreich – Sekten-die Methoden der sog. Heilsbringer“
29.12. 2005


 

  Stellungnahme zur ORFII Sendung am 29.12. 2005 „Willkommen Österreich“

Mag. Felingers Auftritt in der Sendung „Willkommen Österreich – Sekten-die Methoden der sog. Heilsbringer“ war super – superpeinlich für jemanden, der sich ernsthaft mit Psychologie und Religion beschäftigt!

Als wäre das Thema „Sekten“ nicht schon genug in abfälliger Weise behandelt oder besser gesagt – misshandelt worden! Die Psychologie sieht die eigenen Dämonen immer gern in den anderen. Besonders gut eignen sich die Kleinen und Schwachen, die sich nicht selbst wehren können (oder wollen) um sie als Sündenböcke für die Fehler der Großen büßen zu lassen.

Gibt es überhaupt irgendwelche Verbrechen, die nicht im Namen Gottes begangen worden sind? Für die Methoden in der gesamten christl. (Groß)- Kirchengeschichte lassen sich viele, viele wenig ruhmreiche Beispiele finden.

Sind die Methoden der sogenannten und anderer Heilsbringer lediglich ein Phänomen der kleinen oder großen Religionen bzw. ihrer Gemeinschaften oder eher eine Problematik die im Menschen selbst zu finden ist?

Vielleicht schauen Sie (H. Mag. Felinger & Medien) sich die Methoden der verschiedenen Heilsbringer einmal genauer an! Vor allem bewahrt Sie das hoffentlich vor ihren unprofessionellen Verallgemeinerungen. Nicht alle rel. Gruppierungen hegen böse Absichten, verführen die Menschen oder verwenden fragwürdige, unlautere Methoden. Überlassen Sie den Leuten lieber die freie  Wahl (ohne Vor-Verurteilung) ihrer rel. Zugehörigkeit. Die Bedürfnisse der Gläubigen sind verschieden. Damit sich auch junge Menschen auf positive Weise mit dem Thema Religion auseinandersetzen können, sollten sie vor allem Respekt, Würde, Toleranz und all das lernen, was sämtliche Weltreligionen zumindest lehren!

Den Beitrag „Sekten – die Methoden der sog. Heilsbringer“ hätten Sie sich sparen können – ausgerechnet in der Vor-Weihnachtszeit, in der Tat eine schöne Bescherung!

Gabriele Weisenstein


 

Sendung „Willkommen Österreich“ vom 29.11.05

Sehr geehrte Damen und Herrn,


Es erschüttert mich, dass Sie als öffentlich rechtlicher Rundfunk eine Sendung derart gestalten lassen, in der ein großer Teil der österreichischen Bevölkerung (Ihren Angaben zufolge über 100.000) beschimpft und als gefährlich eingestuft wird, nur weil sie das demokratische Recht in Anspruch nehmen, sich einer anderen als der anerkannten Großkirchen zuzuwenden. Hat der ORF nicht auch die Pflicht, den alternativen Gruppierungen adäquate Möglichkeiten der Meinungsäußerung zu gewähren?


Schließlich ist doch die Rundfunkgebühr eines „Sektenangehörigen“ genau so viel wert wie die eines Katholiken – oder vielleicht doch nicht?!


Geht man davon aus, dass Sie ein hohes Niveau der Berichterstattung anstreben, sind solch einseitige, unfaire Machtdemonstrationen selbsternannter Sektenexperten diesem Ziel sicherlich nicht dienlich.

In der Hoffnung auf mehr Fairness in der Zukunft verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ernst Hauseder


 

 

Sehr geehrte Damen & Herrn,

 

Ich möchte Sie, als Mitglied des Publikumsrates über die Sendung "Willkommen Österreich" vom 29.11.2005 und des, wie ich meine bedenklichen Inhaltes informieren.

 

Am 29.Nov. 2005, am Vortag zum Jugendkongress in St.Pölten, wurde die Sendung „Willkommen Österreich“ ausgestrahlt. Moderiert wurde die Sendung von Martina Rupp und Martin Ferdiny.  Zum Thema: Sekten - Die Methoden der "Heilsbringer"  durfte Herr Mag. Felinger von der Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren seine Argumente ausführlich darlegen.

 

Am 30. November 2005 (welch ein Zufall!) hat in St. Pölten der Jugendkongress unter dem Titel "Sucht & Sekten" stattgefunden. Im Arbeitskreis 1 "Manipulation durch Sekten" war als Moderator, Mag. Martin Felinger von der Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren, und als Experte, Dr. Peter Pitzinger vom Amt der NÖ Landesregierung anwesend.

 

Als indirekt Betroffener stellen die Aussagen des Herrn Mag. Felinger eine massive pauschale Verurteilung und Verhetzung von unbescholtenen Menschen dar.

 

Ein Auszug aus dem Interview mit Herrn Mag. Felinger in „Willkommen Österreich“:

 

Auf die Frage: „Was macht jetzt Sekten so gefährlich, beziehungsweise, was ist das Charakteristikum einer Sekte?“ antwortete Hr. Felinger: „Ich denke, das gefährliche ist, dass die Persönlichkeit eines Menschen sich stark verändert. Die Kritikfähigkeit, die Eigenständigkeit, die Selbstständigkeit, ist meist sehr stark zurückgeschraubt“

 

Auf die nächste Frage von Martin Ferdiny: Macht das die Sekte oder passiert das beim Menschen selbst? war die Antwort: „Das macht die Sekte am Menschen. Das zweite ist, dass die Emotionen in vielen dieser Gruppierungen abgeschnitten oder zumindest sehr, sehr stark zugedeckt werden. Das heißt, es geht sehr viel über das Denken, es geht über das Handeln, aber das Fühlen ist bei den Menschen, die lange Zeit in so einer Gruppe drinnen waren, sehr, sehr rückgebildet. Und der dritte Punkt: Es gibt einfach gefährliche Tätigkeiten, die dort gemacht werden……“

 

Ich schreibe hier als Betroffener und darf Ihnen sagen, dass ich mich seit 30 Jahren einer neuen religiösen Bewegung (von Hr. Felinger sicherlich als gefährliche Sekte eingestuft) zugehörig fühle. Ich bin seit fast 20 Jahren glücklich verheiratet und habe fünf begabte Kinder. Beruflich haben sowohl ich, als auch meine Frau mit vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu tun und es hat uns noch kein einziger Mensch (auch nicht auf indirekte Weise) eine eingeschränkte Kritikfähigkeit, Eigenständigkeit und geschweige ein emotionales Defizit attestiert. Dasselbe trifft auch auf Freunde zu, welche in unterschiedlichen Gruppierungen ihre „geistige Heimat“ haben.

 

Der einzige Tatbestand liegt darin, dass Menschen, denen Hr. Felinger eingeschränkte Kritikfähigkeit, Eigenständigkeit und Selbständigkeit attestiert, Überzeugungen hegen, welche nicht vom Staat sanktioniert sind.

 

Der Titel „Sucht und Sekten“ wurde mit Sicherheit von Herrn Felinger sehr bewusst gewählt, um religiöse Gruppierungen mit Sucht und Drogen in Verbindung zu bringen.

 

Mir liegt inzwischen der Bericht und der Antrag des Arbeitskreises „Manipulation durch Sekten“ vor. Darin sind sehr klar das Ziel und die Absicht erkennbar Diskriminierung  und sogar Verhetzung von Andersgläubigen zu fördern. Es sollen damit bereits Volksschüler mit Vorurteilen indoktriniert werden.

 

Ich möchte erwähnen, dass in der Tat einige subversive Gruppen, wie beispielsweise Satanisten oder noch seltener sog. „Psycho-Gruppen“ existieren und ich stimme absolut damit überein, dass hier gezielt, präzise und objektiv informiert und präventiert werden sollte zum Schutz unserer Familien, vor allem unserer Kinder und Heranwachsender. Diese Art von Pauschalurteilen die Hr. Felinger praktiziert, hat aber nichts mit einer Aufklärung und Information zu tun, dem sich das Sektenreferate des Landes verpflichtet fühlen sollten.

 

Was will Hr. Felinger mit diesen Aussagen bezwecken? Welche konkreten Beispiele hat er? Falls er konkrete Beispiele manipulierter, ihrer Eigenständigkeit beraubter „Sektenmitglieder“ hat, warum spricht er diese nicht konkret an, bzw. warum hilft er den Betroffenen nicht? Ist es nicht sonderbar mit welcher Selbstsicherheit Herr Felinger eine Ferndiagnose von Menschen, die er gar nicht kennt, erstellt hat!

 

Ich denke nicht, dass es zum Bildungsauftrag des ORF gehört dieses Thema so einseitig zu behandeln und Herrn Felinger ein Forum für seine  hetzerischen Argumente zu bieten. Wenn der ORF schon dieses Thema behandeln muss, dann erwarte ich eine augewogene Sendung, in der auch Betroffene zu Wort kommen können.

 

Detaillierte Informationen zum Thema sind u.a. auf FOREF Europa unter www.religionsfreiheit.at zu finden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Josef G., NÖ

 

 

 


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Verwandte Links:

Aktuelles über die "Sektenaufklärung in Österreich": www.sekten.at


"Sekten & ähnliches Ungeziefer" Ein Stimmungsbild aus Österreich (ORF)




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