FECRIS- Repräsentant unterstützte ethnische und religiöse Säuberungen in Serbien

http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20050711_OTS0162&ch=politik

 

BELGRAD/PARIS/WIEN (APA-OTS)- Europarat will einer Gruppe den Beraterstatus einer NGO zuerkennen, deren serbischer Vertreter der psychologische Berater des Kriegsverbrechers Milosevic während der ethnischen Säuberung in Serbien war. In einer Beschwerde des European Watch against Religious Cleansing (EWARC) wird ein ehemaliger Mitarbeiter des Milosevic Regimes erneut der Volksverhetzung gegen Religionen in Serbien beschuldigt.

 


 

Die heute eingereichte Beschwerde der European Commission against Racism and Tolerance (ECRI) durch die EWARC enthüllt, dass der serbische Repräsentant der European Federation of Centres of Research and Information on Sectarianism (FECRIS) Experte unter dem Kriegsverbrecher Milosevic in Serbien war. Seine Aufgabe war es, die serbischen Soldaten für die „ethnische Säuberung“ in Bosnien, Kroation und im Kosovo zu indoktrinieren.

 

Diese neuesten Erkenntnisse erreichen den Europarat nur zwei Tage vor seiner endgültigen Entscheidung über den beantragten Beraterstatus der Organisation FECRIS.

 

Der ehemalige Oberst und Neuropsychiater Bratislav Petrovic ist heute für FECRIS Aktivitäten in Serbien verantwortlich. Während des Milosevic Regimes im ehemaligen Jugoslawien leitete er das Institut für geistige Gesundheit und Militärische Psychologie der Militärakademie in Belgrad. Von dieser Position aus spezialisierte sich Petrovic auf die Auswahl und psychologische Vorbereitung der Mitglieder von Milosevics Armee, bevor die Soldaten gegen die albanischen Muslime marschierten.

 

Milosevic musste sich nach wie vor für seine Kriegsverbrechen vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verantworten.

 

Nach seiner Pensionierung repräsentiert Petrovic heute die Gruppe FECRIS in Serbien und hat bei verschiedenen FECRIS Konferenzen Vorträge gehalten.

 

Ausgerechnet am zehnten Jahrestag des Massakers in Srebrenica (Serbien) wird heute die Beschwerde der ECRI eingereicht. Damals wurden rund 8000 Muslime sinnlos dahingemordet. ECRI beschuldigt Petrovic, aktiv daran mitgewirkt zu haben, den Hass und die Gewalt gegen religiöse Minderheiten in Serbien zu fördern.

 

In der Beschwerde von EWARD wird das European Centre against Racism and Intolerance aufgefordert FECRIS einer genauen Untersuchung zu unterziehen. FECRIS selbst hat mittlerweile Beraterstatus im Europarat beantragt, der von der parlamentarischen Versammlung des Europarats trotz der 22 gerichtlichen Verurteilungen gegen FECRIS Mitglieder und Individuen zunächst gewährt wurde. Unter diesen 22 Verurteilungen sind allein sieben gegen den  FECRIS Präsidenten Friedrich Griess, ergangen.

 

Das Komitee der Minister des Europarats wird über den Antrag von FECRIS voraussichtlich am kommenden Mittwoch beraten und endgültig entscheiden.

Petrovic hat Serbien gemeinsam mit dem Polizeichef Zoran Lukovic bereist, um weitere Vorträge gegen religiöse Minderheiten zu lancieren, die den Hass und die Intoleranz gegen bestimmte Gruppierungen weiter fördern sollen, heißt es in dem Bericht.

 

Die Jugendinitiative für Menschenrechte in Serbien hat mittlerweile ebenfalls Beschwerde gegen Lukovic eingereicht.

 

EWARCs Beschwerde enthält die Ergebnisse einer Untersuchung der französischen Menschenrechtsanwältin Patricia Duval. Sie erklärte, „Oberst Petrovic und Zoran Lukovic arbeiten gemeinsam an einer Kampagne der Intoleranz gegenüber religiösen Minderheiten, die gestoppt werden muss. Wir sind sehr besorgt darüber, dass die in Frankreich sitzende Organisation FECRIS die volksverhetzenden und den Hass schürenden Parolen des Kriegsverbrechers Milosovic durch die Aktivitäten von Patrovic weiterhin mit verbreitet.“

 

Bashy Quraishy, Präsident der Media Watch, hat den Bericht ebenfalls erhalten und mit wachsender Sorge gelesen. „Eine Gruppierung wie FECRIS, die aktiv gegen Minderheiten im Balkan vorgeht und – wie es ausschaut – die Intentionen des Milosovic Regimes quasi fortführt, muss definitiv von ECRI genauestens untersucht werden. Bis die Vorwürfe ausgeräumt sind, darf FECRIS auf keinen Fall eine NGO und damit Beraterstatus erhalten. NGOs haben die Verpflichtung, ein Klima der Toleranz und des Pluralismus zu schaffen und nicht, es zu zerstören.“

 

Oberst Petrovic hat unterschiedlichste spirituelle Bewegungen öffentlich angegriffen, darunter auch die Transzendentale Meditation. Während einer FECRIS Konferenz letztes Jahr in Marseille forderte er dazu auf, die hinduistische Bewegung Sanatan schließen zu lassen. Die Gebäude der Sanatan-Gruppierung war durch einen nicht identifizierten Angreifer mit Hilfe eines Molotow-Cocktails bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden. Das Humanitarian Law Center (HLC) und das Helsinki Human Rights Committee haben die serbischen Behörden aufgefordert, die Täter umgehend zu ermitteln. Trotz der Besorgnis dieser Menschenrechtsorganisationen fuhr Petrovic ungerührt damit fort, gegen die hinduistische Bewegung in zwei Medieninterviews zu hetzen. Er beschuldigt Minderheiten grundsätzlich der „Lüge“ und behauptet, dass sie ihre Mitglieder bzw. „Opfer für antisoziale und terroristische Anschläge“ vorbereiten würden.

 

Für weitere Informationen: Patricia Duval, Menschenrechtsanwalt in Paris, Telefon +33-1 436 700 28, Handy: +33 632 95 72 19.

Jugendinitiative für Menschenrechte in Belgrad, Miroslav Jankovic, Menschenrechtsanwalt, Telefon +381-11 361 36 49, Handy: +381-64 171 14 97.

 

Gerichtsurteile gegen F. Griess (Präsident von FECRIS):  http://www.norweger.at/index.php?cp=griess&PHPSESSID=c63029a12c268ba1 (Website der "Norweger")

 

Lesen Sie auch: Unterstützung der ethnischen und religiösen Säuberung in Serbien durch FECRIS-Repräsentanten (Zusammenfassung)

 

Mehr Fakten: FECRIS representative’s support of Ethnic and Religious Cleansing in Serbia (Dossier)

 


 

 

Fragen & Kommentare:

webmaster@religionsfreiheit.at